Der erste Bergriff lautet, nicht minder in "Freilernen" enthalten, LERNEN.
Besser ist, so schlägt er vor, von entdecken, erforschen, ergründen zu sprechen; je nach dem, was TATsächlich gemeint ist.
In Anlehnung an den Begriff Freilernen, der sich u. a. aus der Tendenz des angelsächsischen Unschooling entwickelte, wäre also trefflicher Freientdecken, Freierforschen oder auch Freibilden zu verwenden.
Bertrand unterscheidet zudem deutlich zwischen "sich frei bilden" und "frei sich bilden". Letzteres ist rückbezüglich auf sich selbst bilden, also frei, unter Voraussetzung der Erkenntnis, dass es nicht möglich ist, jemanden anderen zu bilden als ausschließlich sich selbst.
Der zweite Begriff, auf den ich ansprechen will, ist KIND.
Dieser Begriff ist zeitgeschichtlich geprägt durch zahlreiche Implikationen, die sich alle auf die eine oder andere Minderwertigkeit beziehen. Ein Kind ist jedoch zuerst Mensch und jeder Mensch ist hier und da immer wieder auch sein eigenes Kind. Von kindisch ist gar die Rede, wenn Erwachsene streit suchen oder sich in Gefahr bringen. Abhilfe ist hier stets Reife, doch die lässt sich nicht üben oder lernen (siehe oben).
Bertrand regt an den Begriff Kind nicht zu verwenden und statt dessen vom jungen Menschen zu sprechen. Ferner sind Begriffe wie Tochter, Sohn, Mutter, Vater angemessen, um eine Beziehung zu bezeichnen, die das Leben derjenigen überdauert ohne dabei jemanden Abzuwerten.
Betrachte ich nun diese beiden Ausblicke vor dem Hintergrund der GHEC2012-Kritik [1], so ergibt sich mir eine Perspektive der Transfarmation vom Kampf zwischen Staat und Eltern hin zur Parade von Freunden und Familie gegen Angriffe sogenannter Nachbarn und staatlicher Akteure.
Ich mag den Begriff der Parade ganz besonders, da er bei Erfolg mehrdeutig ist. Nicht erst seit der sogenannten Love-Parade ist die Parade ein Mittel zum Zwecke der Selbstbestimmung; und sobald diese Überhand nimmt oder obsolet wird, wendet sich ein jeder wieder den eigenen, wichtigen Dingen des Lebens zu.
Im Sinne Bertrand Sterns will ich also dazu übergehen, die Begriffe KIND und LERNEN nicht länger zu verwenden. Der Begriff des Freilernens erscheint im Augenblick dennoch hilfreich als Marketingbegriff, um Menschen auf das Thema aufmerksam zu machen und sich zu finden. Da gibt es jedoch auch jetzt schon mehr als nur diesen einen Begriff. Und was immer sich in Zukunft findet, gipfelt nicht alles darin, stets freiwillig sich zu bilden; ganz gleich welchen Alters?
[1] siehe hierzu auch http://ghec2012kritik.blogspot.de/2013/02/wer-die-freiheit-zu-verteidigen.html