Und auch wenn man das kaum glauben mag, doch auch eine Pflicht zur Anhörung ändert daran leider nichts. In ein Ohr rein, aus dem anderen raus.
Mit anderen Worten: "Es ist blanker Wahnsinn, den Brandstifter, der ein Haus angesteckt hat, darum zu bitten, es aufzuräumen."[4]
Und im Augenblick ist es darum m. E. geboten, etwas gegen E-Petitionen zu unternehmen, bevor sie unsere noch verbleibende, kostbare Zeit endgültig verschlungen haben.
Sicherlich bieten E-Petition Gelegenheit, zu Austausch anzuregen. Doch was daraus folgt, ist die große Kunst der Politik; die m. E. nicht länger politischen Profis überlassen bleiben darf -- oder solchen, die es werden wollen.
Darum hier nun ein Wort zur Kunst der Politik.
Schon Thomas von Aquin schrieb in seiner Zeit: Jede Herrschaft, ob königlich, aristokratisch oder demokratisch, kann gut sein oder tyrannisch. Die demokratische beschrieb er dabei gegenüber den anderen sowohl als vergleichsweise weniger gut (sofern die Herrschenden es tatsächlich gut meinen mit den Unterworfenen) und auch als vergleichsweise anfällig für Tyrannei.
Ein provokantes Statement. Bitte lies es noch mal!
Spätestens jetzt sollte klar sein, dass sich parlamentarische Aktivitäten nicht kontrollieren lassen. Es mag hier und dort etwas heraus sickern, doch schon die Frage danach, ob es sich bei dem was die Öffentlichkeit erfährt um Zufall oder Strategie handelt, sollte zu denken geben! Denn zur gleichen Zeit, wenn die draußen von Neuigkeiten erfahren, werden unzählige weitere andere, unscheinbare Dinge im Parlament beschlossen, die einem jeden erneuten Eklat vorausgehen; und so auch diesem, der nun vielleicht Anlass wurde, dieses Text hier zu lesen.
Wo liegt nun das tatsächliche Problem?
Die unauffälligste Art der Tyrannei nennen wir heute Korruption. Nicht unauffällig sind dagegen die vielen Kriege, die im Namen von 'Demokratie' geführt werden (vermutlich spätestens seit Lincoln). Nur wenige 'Demokraten' bekommen diese körperlich zu spüren, doch um so mehr deren 'Feinde'. Zudem hinterlässt sie auch psychische Störungen -- und das nicht nur bei denen, die in den Krieg ziehen, sondern auch bei vielen, die gezwungen werden, den Krieg überhaupt erst zu finanzieren! Dieser Teufelskreis ist so schwer zu verlassen, weil er wie jeder Teufelskreis aus dem Innern so unglaublich schwer zu erkennen ist.
Was ist eigentlich los mit uns?
Helen Caldicott hat es im Zusammenhang der Atomenergie in 2011 trefflich beschrieben: "Demokratie meint, unbequem zu sein."[5] Und das heißt keinesfalls, aggressiv zu werden. Im Gegenteil: Es heißt seine Meinung zu sagen, und sie selbst (auch in anderen Lebensbereichen) zu befolgen!
Eine Unterschrift ist ein stiller Protest. Ein solcher ist sicher besser, als keiner -- vor allem, wenn Protest das eigene Leben gefährdet. Stiller Protest wird jedoch keine Tyrannei beenden können. Doch eben das, so scheint mir, hat deutsche Tradition.[6]
PS: Siehe hierzu auch meinen Beitrag Grundgesetz-Krimi.
Update 06/15/2013
Noch nicht genug? Eine neue Perspektive?
Oh cool, I love that:
Messy Mondays: You Are Not An Activist (by Blimey Cow)
http://www.youtube.com/watch?v=4U5sPXSvFXY
[1] Bin nicht allein mit der Erkenntnis http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/hoax/safiya.shtml
[2] Bin nicht allein mit der Erkenntnis http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/hoax/daenemark.shtml
[3] Bin nicht allein mit der Erkenntnis http://hoax-info.tubit.tu-berlin.de/hoax/#8.5
[4] Der Krieg gegen den Abschuss https://steemit.com/schoolsucks/@tonyamme/der-kampf-ums-feuer
[5] Tragödie und Hoffnung der Abrüstung http://vimeo.com/22579986
[6] Opposition im Nationalsozialismus http://www.scribd.com/doc/68182284/Seminarbilanz-Oppositionelle-Jugendverhalten-im-Nationalsozialismus