Dem Titel des Projektes - der bei genauerer Betrachtung mehrdeutig, ja tiefgreifend ist - und der Idee dazu, ist der Titel dieser Webseite gewidmet.
Im Jahr 2009 startete ein Lehrer in Ausbildung einen Podcast, nachdem er bereits an verschiedenen sowohl öffentlichen als auch privaten Schulen gearbeitet hatte und verwarf zeitgleich seine bisher geplante Laufbahn als Lehrer. Das School Sucks Project war geboren. Dem Titel des Projektes - der bei genauerer Betrachtung mehrdeutig, ja tiefgreifend ist - und der Idee dazu, ist der Titel dieser Webseite gewidmet. Die anfangs sehr klare inhaltliche Ausrichtung des Podcast und die inzwischen über die Jahre angesammelten Informationen, Interviews und Reflexionen rund um das kritische Thema Schule als auch das hoffnungsvolle Thema Bildung sind schwer zu übertreffen. Hier soll es vorerst nur eine zentrale Fragestellung geben, um eine praktische Perspektive zu entwickeln, was Schule wirklich ist und was man sonst noch tun kann. Danke für Dein Interesse! Danke für jeden Beitrag!! Auf geht's. Hier folgt die Fragestellung. Es ist eine steile These. Wissenschaftliches Arbeiten ist hier willkommen; sowie Hinweise darauf. Ausheulen ist ebenso erlaubt. Anfeindungen und Trolle werden ignoriert, verjagt oder gelöscht. Namentliche Beiträge erfolgen auf eigene Verantwortung. Anonymität ist ausdrücklich erwünscht, bei Bedarf gern auch nicht-öffentlich. Namentliche Nennungen Dritter sollten verändert werden und zufällige Parallelen mit lebenden oder verstorbenen Zeitgenossen sind nicht absichtlich oder reiner Zufall. Als Du jung warst, hättest Du da geglaubt, dass Schule mehr Probleme erschafft, als sie bewältigt? Um der Frage auf den Grund zu gehen, werden hier nun Beiträge aller Art gesammelt und dargestellt. Bei Zeiten werde ich diese sortieren, kategorisieren und plausible, praxisnahe Vorteile ganz besonders hervorheben, damit sie genau so auf die Probe gestellt werden können, wie die Fragestellung hier. [Gute Gedanken in den Kommentaren! Deine schon dabei?!]
40 Kommentare
Susanita
7/31/2013 03:00:07 am
Ich hab gelernt, dass Erwachsene allesamt bescheuert sind, ungerecht, schwach und voller eigener Probleme. Und, dass Lehrer echt dachten, wir Kinder sind rotzdämlich und NUR sie können uns was beibringen. Mehr nicht, fast nichts vom ach so wichtigen Grundwissen ist hängengeblieben, keine Jahreszahlen, keine uralten Ereignisse, keine wichtigen Persönlichkeiten etc., bis zur nächsten Arbeit, dann war es sofort vergessen, aus Prinzip. Ich wußte wohl schon immer, dass ich nichts weiß. Trotz Einser-Zeugnissen. Toll, wa? Probleme mit dem lächerlich einfachen Schulstoff hatte ich nicht, mich hat die Zeitverschwendung mehr gestört. Da ich "sooo gut" war in der Schule, hatte ich auch mit den Lehrern keine Probleme, obwohl ich "gerechtigkeitsfanatisch" und zänkisch war. Mit "Schulkollegen", also Leidensgenossen gabs schon oft Ärger, aber nicht schlimm, kein Mobbing. Ich musste sehr oft wegen diverser Wohnortwechsel die Schule wechseln, das empfand ich immer als sehr anstrengend. Kurzum: 10 Jahre reine Zeitverschwendung ohne großen sichtbaren Nutzen, wahrscheinlich ist der Schaden viel größer, mögen das andere einschätzen. Jetzt bin ich Freilerner, mein Sohn auch.
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Britta
9/12/2013 06:51:15 pm
Susanita: "... dass Erwachsene allesamt bescheuert sind ..." genau. Darum sind wir eine ganz neue Gruppe von Erwachsenen - das ist unsere Verantwortung, unser "Amt" - das ist die Art, wie wir "zivilen Ungehorsam" betreiben ...
Antwort
7/31/2013 03:08:24 am
Die Schule hat für mich ausnahmslos Probleme erschaffen. Ich wurde gemobbt, drangsaliert, verprügelt und dass nicht nur von Mitschülern. Geschlagen haben die Lehrer mich zwar nicht, dafür aber bei jeder Gelegenheit fertig gemacht, vor der ganzen Klasse natürlich. Besonders die Mathelehrer waren richtige Sadisten. Deshalb tue ich mich bis heute schwer mit Mathe. Und ich habe mich zu Tode gelangweilt.
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anonymisiert
9/12/2013 06:18:34 pm
Sabine, ich kann mich an Dinge wie ins Brennnesselfeld gestoßen, von Lehrern vor der Klasse lächerlich gemacht, wegen meiner Haarfarbe (rötlich) gehänselt erinnern.
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Britta
9/12/2013 06:48:49 pm
@ Sabine: Ich wurde auch drangsaliert und gequält - ja, auch - wie Du - von Mitschülern UND Lehrern - und - ja: Auch bei mir waren die Mathelehrer (meistens) die besten Sadisten - aber auch sogar ENGLISCHLEHRER waren unter den besten Sadisten! Was dann dazu geführt hat, dass ich - obwohl ich unter den Einserkandidaten im Englisch-Leistungskurs war - erst lange NACH dem Abi gemerkt habe, dass Englisch meine Berufswahl hätte sein müssen!!!!!
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Britta
9/12/2013 06:50:18 pm
Sabine: "Aber meine Erfahrungen haben eine lange Zeit meines Lebens überschattet. Wie wäre mein Leben wohl verlaufen, wenn ich andere, positive Lernerfahrungen hätte machen können... Für mich ist das nicht mehr zu ändern. Auch deshalb bin ich Freilernerin, weil ich meinem Sohn ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen möchte."
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anonym
9/12/2013 06:13:53 pm
was ich in der schule gelernt habe - dass der wert des individuums und individuelle freiheit nur theoretische begriffe sind. und das in deutschland, einem "freien" land verglichen mit vielen anderen. diese erkenntnis hat sich in dieser gesellschaft noch nicht revidiert.
Antwort
Autor
9/12/2013 06:14:37 pm
Danke! Da sehe ich uns hier in guter "Gesellschaft" und will Dich in meine gern einladen.
Antwort
anonym
9/12/2013 06:15:08 pm
Ich kann mich an keine Problemlösung seitens der Schule erinnern.
Antwort
anonym
9/12/2013 06:15:55 pm
Ich habe gelernt, daß der Sozialismus siegen wird, daß der Westen untergehen wird, daß die Sowjetunion unser großer Bruder und Freund ist, daß Kuba ein fortschrittliches Land ist und daß es den Menschen im Ostblock viel besser geht als denen im Westen. Ach ja, und daß die Mauer eine prima Sache ist, um uns vor den aggressiven Westdeutschen zu schützen. Doch doch, alles sehr wertvoll. Habe ich später im Leben gut gebrauchen können.
Antwort
Nachtrag
9/12/2013 06:16:23 pm
Ich habe mich in der Schule zu Tode gelangweilt. Und war froh, wenn ich über meine Zeit selbst bestimmen konnte und das machen konnte, was mich wirklich interessiert hat (in den Ferien, am Nachmittag).
Antwort
anonym
9/12/2013 06:20:50 pm
Alle erschaffen, keine gelöst.
Antwort
anonym
9/12/2013 06:22:21 pm
Als ich in die Schule ging, habe ich alles gemacht, nur nichts gelernt. Ich fand diesen Ort zum Lernen sehr kontraproduktiv, weil man immer durch irgendwelche spektakulären Dinge abgelenkt war. Ich habe alles bewertet, doofe Lehrer, Streber, Assi, neidisch auf manche Schüler war ich auch, der Klassenclown hat uns wunderbar unterhalten, ich habe Lehrer provoziert, auf den Toiletten geraucht, wurde ständig erwischt, wenn ich das Schulgelände verlassen habe, musste mit ansehen, wenn Lehrer gemobbt wurden.....An so etwas kann ich mich alles erinnern, aber nicht an die Lerninhalte.
Antwort
anonymisiert
9/12/2013 06:35:53 pm
mir geht es wie dir, an so sachen kann ich mich auch sehr gut erinnern und an manches was mich selbst auch interessiert hat. so hab ich zb. meine klassenlehrerin überredet ins anne frank museum zu fahren als klassenausflug... sowas hält sich stark in meinen erinnerungen
Antwort
anonym nochmal
9/12/2013 06:36:43 pm
Ich habe so oft die Schule geschwänzt, ich kann das gar nicht mehr zählen. Und der staatlich anerkannte Abschluss war mir total egal. Ich bin da nur hingegangen, weil ich das musste.
Antwort
anonym (zuvor bereits 1:15am "Ich habe..")
9/12/2013 06:39:04 pm
Ich habe trotzdem getan was ich konnte, um den Stoff gut zu bewältigen und gut abzuschließen. Meine Eltern haben mir gesagt, daß gute Noten meine einzige Chance in diesem Staat sind (christliches Elternhaus). Aber es war natürlich meist stures auswendig lernen und auf Befehl wieder auskotzen.
Antwort
anonymisiert
9/12/2013 06:40:01 pm
Meinen Eltern war völlig egal was aus mir wird. Trotzdem habe ich Prügel bekommen, wenn ich die Schule geschwänzt hatte oder schlechte Noten bekam.
anonymisiert (zuvor bereits 1:18am)
9/12/2013 06:43:15 pm
Prügel bekam ich in Sachen Schule zwar nicht, aber Unterstützung gab es auch keine.
anonymisiert
9/12/2013 06:43:54 pm
Ja, wir sollten uns mal treffen, anonymisiert.
anonymisiert erneut
9/12/2013 06:44:34 pm
Schulbesuche binden. :.)
Britta
9/12/2013 06:52:44 pm
Hallo ihr alle ... das meiste davon kann ich nachfühlen ... Die Schule zu schwänzen, das hätte ich mich NIE getraut ... aber wie Lehrer von der Schule gemobbt wurden und in der Psychatrie landeten - natürlich diejenigen, die uns "Außenseitern" geholfen und uns verstanden haben - das habe ich auch miterlebt.
anonym
9/12/2013 06:54:09 pm
Ich bekam immer eine Eins in Betragen,mir wurde das still sein immer langweiliger und ich hatte das Gefuehl immer mueder dabei zu werden.Um nicht vom einschlafend auf die Bank oder vom Stuhl zu fallen began ich einfach kraft meiner Phantasie mit einem Maedchen welches vor mir sass aus dem gerade aktuellen Unterrichtsthema einen Flirt zu entwickeln.Wir plauderten und kicherten bis zum Ende des Unterrichts.Mein Lehrer sagte daraufhin:,,Andreas heute muss ich dein stoerendes Verhalten bestrafen,du bekommst heute ruecksichtslos eine 2 von mir in Betragen.Meine aufkeimenden Gluecksgefuehle wurden dadurch in keiner Weise eingeschraenkt.Im Gegenteil hatte ich sogar zum erstenmal dein Eindruck etwas gelernt zu haben.Oder zumindest kapiert wie lernen funktioniert ....Von da an lernte ich immer mehr dazu und meine Noten wurden immer schlechter.. ;-))
Antwort
Britta
9/12/2013 06:54:54 pm
LOL :D
Antwort
anonymisiert (zuvor schonmal)
9/12/2013 06:55:25 pm
geil... :)
Antwort
anonym (1:54am)
9/12/2013 06:56:35 pm
Die Angst das ich mich zu Tode langweilte spornte mich zum Lernen an....oh verzeiht mir bitte,ich meinte doch ,Leben' anstatt ,Lernen'!!! Diese Begriff's Verwechslung scheint mir ein nichtwiedergutzumachender Schaden zu sein welchen ich durch meine Beschulung davontrug.Ich hoffe ihr koennt damit leben..Ich lerne es gerade...oh Mist schon wieder..Ich mein ich kann damit leben.
Antwort
anonym (1:39am erneut)
9/12/2013 06:59:40 pm
Ja, die Erfahrung habe ich auch gemacht. Die Langeweile macht kreativ: man ärgert die Lehrer, schreibt Zettel, spielt Spielchen, liest unter der Bank... Die Frage ist halt nur: was hätte ich gemacht, wenn ich gar nicht erst dort hin gemußt hätte? Wäre ich dann weniger kreativ gewesen? Ich glaube nicht.
Britta
9/12/2013 07:00:43 pm
Leider hatte ich keine Langeweile, sondern meine Zeit war komplett damit ausgefüllt, dem Mobbing von Seiten der Lehrer und Kinder und dem Unverständnis - und darum auch Mobbing - von Seiten meiner Mutter auszuweichen.
anonym
9/12/2013 07:01:21 pm
Da hast du aber viel gelernt. Vor allem wie man ausweicht. :)
anonym (1:59am erneut)
9/12/2013 07:02:21 pm
Ja, Britta hat gelernt wie man ausweicht. Aber vielleicht hätte sie lieber was anderes gelernt in der Zeit? Man lernt immer, das ist keine Frage. Die Frage ist nur: Was interessiert mich?
Britta
9/12/2013 07:04:05 pm
Nein, das Lernen kam erst später. Damals konnte ich nur eins: Schmerz empfinden und dagegen rebellieren. Darin ging mein ganzes restliches Leben unter.
anonym (2:02am erneut)
9/12/2013 07:05:18 pm
Das ist genau der Punkt auf den ich hinaus wollte. Ich kenne viele Menschen (mich inbegriffen), die einfach NICHT WISSEN was ihre Leidenschaft ist, was sie wollen, was ihnen Spaß macht. Klar, sie KÖNNEN irgendwas: Ausweichen zum Beispiel. Oder Befehlen gehorchen. Oder draufhauen. Oder auch Mathe, Zahlentabellen auswerten, sportliche Erfolge erringen usw. Aber es macht ihnen keinen Spaß, das ist das Drama.
Britta
9/12/2013 07:05:53 pm
Da hatte ich es etwas leichter, denn ich kann NICHTS, was mir keinen Spaß macht ;)
anonym (2:05am erneut)
9/12/2013 07:06:32 pm
Wie? ALLES was Du kannst macht Dir Spaß? Auch abwaschen oder Fenster putzen?
Britta
9/12/2013 07:09:00 pm
Ja, - ich *kann* nur dann Hausarbeit machen, wenn es mir gerade in den Sinn kommt, und dann macht es mir Spaß. Habe z. B. sehr viele Fenster (vier Etagen) - die im Dachboden putze ich fast nie, die anderen durchschnittlich einmal im Jahr, im Keller vielleicht weniger - who cares?? Ich bin ein Apsie :D
Britta
9/12/2013 07:09:50 pm
Das heißt - entweder ich mache etwas mit Freude am Tun - oder gar nicht.
anonym (2:01am erneut)
9/12/2013 07:10:43 pm
Ich finde es gut, dass du dazu stehst. Das gefällt mir ungemein.
Britta
9/12/2013 07:11:22 pm
Danke - das ist einfach typisch Asperger - wir sind gerade heraus - egal ob uns das Vor- oder Nachteile einbringt. Für diese Ehrlichkeit wurde ich ja u. a. in der Schule so gemobbt!
anonym (1:54am erneut)
9/12/2013 07:08:02 pm
Wir mussten in der Schulzeit einmal im Wald Uebungstretmienen verstecken und die naechste Gruppe hatte die Aufgabe auf einem abgesteckte Gebiet diese zu finden .Der Zeitrahmen dafuer betrug ca 10 min .Ich warf diese blecherne Oblatendose(sah so aus )so weit wie moeglich einen wunderbar bewaldeten Abhang hinunter.Das war ein Riesenproblem fuer den Lehrer denn das Wehrkreiskommando, eine Zweigstelle derNVA (DDR)wollte alle Oblatendosen wiederhaben. Wir suchten 3 Tage lang und durften erst wieder in die Schule wenn wir sie gefunden hatten.
Antwort
Michael Karjalainen-Dräger
2/5/2014 03:22:47 am
Unser Sohn konnte schon vor der Schule lesen, in der 1. Klasse hat er es bis Weihnachten wieder verlernt, was zu einer Vorladung in die Schule wegen einer angeblichen Leseschwäche führte. Es ist uns gelungen, die Lehrkräfte vom Gegenteil zu überzeugen, brauchte aber ne Weile. Heute, mitte der 2. Klasse, liest er schon ganze Bücher über seinem "Leseniveau".
Antwort
2/9/2014 03:39:26 am
Na ja, meiner Meinung nach zeichnet sich langsam aber deutlich ab, dass der gesellschaftliche Käse nichts gebracht hat. Zuletzt können wir evtl . sagen: "6000 Jahre gesellschaftliche Entwicklung für den Arsch!" Mal schauen!
Antwort
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AuthorDer Autor war viele Jahre in der Schule, als Erwachsener gar Zeuge sogenannter Lehrerausbildung. Seit langer Zeit ist er nun selbst Vater. Archives
September 2017
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